Wohnung

 

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Aktualisierung:
18.03.2018

Wohnung

Für die Unterkunft hatten wir uns als Hauptkriterium eine schulnahe, sichere Lage gesetzt, um die Fahrzeiten zur Schule und zurück zu minimieren. Einige Eindrücke konnten wir uns über www.metroscubicos.com.mx verschaffen, aber ohne eine Besichtigung vor Ort wollten wir nichts festmachen.

Wir schauten uns in den ersten beiden Tagen viele Häuser und Wohnungen an. Nach langen Überlegungen entschieden wir uns für ein Haus ca. 1,5 km von der Schule entfernt. Leider kam uns der Vermieter entgegen vorherigen Andeutungen mit der Miete nicht entgegen. Beim nächsten Haus - wunderschön und riesengroß - ging der Vermieter auf unserer Limit ein, setzte aber einen dermaßen "krummen" Mietvertrag auf und stellte unverschämte Forderungen an uns und an die Schule als Arbeitgeber, dass wir einfach nicht unterschreiben konnten. So entschieden wir uns schließlich für ein Appartement hoch über La Herradura, von dem aus wir auch nur 10 Autominuten zur Schule benötigen. Es lag zwar auch etwas über unserem vorher gesetzten Limit, bietet aber nette Annehmlichkeiten wie Fußballplatz, Pool und Fitnessraum.
Insgesamt dauerte unsere Wohnungssuche ein ganzes Stück länger, als wir uns dass zunächst vorgestellt hatten, aber wir hatten letztendlich unserer Hauptziel "Schulnähe" erreicht. Und angesichts der Fahrzeiten etlicher KollegInnen, die etwa in der Condesa wohnten, finden wir unsere Entscheidung nicht ganz verkehrt. Die Lästereien, dass wir "auf dem Dorf" wohnen würden, lassen sich da locker verkraften.

Nachdem wir den Mietvertrag unterschrieben und Zugang zur Wohnung hatten, ließen wir uns unsere Umzugskisten aus dem "German Centre" in Santa Fe (D. F.) anliefern.
Da der Container nicht 6 - 8 Wochen benötigte, sondern bereits am 25.7. in Veracruz eintraf und am 31.7. den Zoll verlassen sollte, war Eile geboten. Wohin mit dem Zeug? Noch war keiner der Beteiligten in Mexiko und der Container hätte im Hafen täglich 200 US-Dollar Standgebühr gekostet. Eine schneller Rundruf brachte die Rettung: Der Freund einer zukünftigen Kollegin arbeitete im "German Centre" und bot an, die Sachen zwischenzeitlich dort zu lagern.
Nach der Abholung waren wir jedoch "pappelsatt", denn bis auf einen Karton (den mit meiner Ersatzprothese) waren alle anderen geöffnet und es fehlten etliche Dinge: der Jahresvorrat Pillen, Nasenspray und verschiedene andere Medikamente gegen die kleinen Alltagsbeschwerden, Notizblöcke, Haarwäsche und Duschbad (ca. 5 - 6 Flaschen) u. a. Nichts davon stand auf der Liste des Zolls, die alle nichterlaubten Sachen aufführte. Hinterher gab uns ein Kollege den Tipp, dass man am besten beim Eintreffen des Containers in Veracruz selbst dort ist und dem Zöllner 2000 Pesos in die Hand drückt - dann kann man seinen Container ungeöffnet mitnehmen.

Na ja, jedenfalls packten wir unsere Kartons aus und unsere Wohnung gewann von Tag zu Tag ein kleines Stück mehr Wohnlichkeit. Man merkt plötzlich, wie viele Kleinigkeiten eigentlich zu einer Wohnung gehören und wird an der Einrichtung der Wohnung immer noch gearbeitet.

Interessant ist auch die Tatsache, dass wir (lt. GPS) 2457 m über dem Meeresspiegel wohnen. In der alten Welt könnten wir auf dieser Höhe fast das ganze Jahr Wintersport betreiben. Hier in Mexiko D. F. hat es - nach Aussagen der Einheimischen - das letzte Mal 1957 geschneit und der Schnee blieb eine knappe Stunde liegen.

 

 

 


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