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Aktualisierung:
18.03.2018

 

Mexiko in Stichpunkten

Auf dieser Seite soll Mexiko - aus unserer Sicht - in Stichpunkten dargestellt werden. Wie überall auf dieser Website gilt, dass die persönliche Sichtweise den Vorrang hat. Es kann auch sein, dass wir in den ersten Wochen und Monaten manches anders empfinden, als alteingesessene Deutsche und/oder sich unsere Sichtweise im Laufe der Zeit ändert.

Autos | Banken | Navigationssystem | Preise | Stau | Termine | Wetter


Autos

Als Europäer findet man hier einen völlig anderen Automarkt als zu Hause vor: Es dominieren Geländewagen und SUVs sowie Billigautos. Das Klischee von den alles dominierenden VW Käfern ist offensichtlich von der Realität überholt worden: Man sieht sie noch relativ oft, aber die Mehrheit stellen sie nicht.

Einer der häufigsten Vertreter der letztgenannten Kategorie ist der Nissan Tsuru. Er basiert - so meine Vermutungen auf Grund der im Innenraum verwendeten Teile - auf dem Sunny der 90er Jahre und ist frei von jeglichem "Schnickschnack" wie ABS und Airbags. Wer sich einen Mietwagen der preiswertesten Kategorie zulegt, der sollte darauf achten, dass er - wenn er nicht die paar Liter Kofferraum mehr benötigt - anstatt des Tsuru einen Renault Clio bekommt, der hat wenigstens Stotterbremse und Luftsack.

Tsuru und Co. sind aber wahre Luxusschlitten im Vergleich zu etlichen 20, 30 oder gar 40 Jahre alten Dingern auf vier Rädern, die jedem deutschen TÜV-Prüfer den sofortigen Herzstillstand bescheren würden. Motto: Hauptsache, es rollt. Was stören da durchgerostete Karosserien, Beulen oder die Teile, die gar nicht vorhanden sind. Zwei vorhandene oder gar funktionierende Scheinwerfer scheinen in Mexiko auch nicht zur Grundausstattung zu gehören...

Bei den SUV verliert man nach wenigen Wochen Mexiko den die europäischen Größenvorstellungen entsprechenden Relationen. Ich habe z. B. einen Ford Explorer, der vereinzelt auch in Deutschland anzutreffen ist, immer für einen großen, fetten Geländewagen gehalten. Inmitten der vielen Suburban, Expedition und wie die automobilen Dinosaurier hier alle heißen, relativiert sich aber die Größe und der Explorer ist ein mittlerer SUV. Spritverbrauch und Abgase und Luftverschmutzung hin und her - so ein richtig fetter Allradler mit blubberndem V8 klingt schon gut, wenn man auch nur einen Funken Emotionen für Autos übrig hat.


Banken

Bankfilialen gibt es zahlreich. Vieles im Geldverkehr wird hier allerdings bar abgewickelt, so etwa die Bezahlung von Rechnungen, Miete usw. Es ist schon sehr gewöhnungsbedürftig, wenn man mit einem dicken Geldbündel in der Tasche zur Bank geht, um seine Miete bar einzuzahlen, anstatt es per Überweisung oder Dauerauftrag bargeldlos zu regeln.

Nerven benötigt man auch, wenn man mal einen größeren Geldbetrag in bar von seinem Konto holen möchte. Die Geldautomaten haben nur ein beschränktes Tageslimit, deswegen haben wir uns Schecks für unser Konto geben lassen. Üblicherweise geht immer ein Aufstand los, damit der Kassierer den Scheck nicht auszahlen muss: Ein (angeblich) falscher Strich oder Buchstabe und man verweigert die Auszahlung. Selbst wenn alles korrekt war, warteten wir schon eine halbe Stunde, bis der Kassierer, sein Vorgesetzter und der liebe Gott den Scheck geprüft und alle Angaben aus dem Reisepass abgeschrieben haben.

Ähnlichen Knatsch verursachte unser Wunsch, 500 US-Dollar einzutauschen. 1. wurde wieder der Pass für die mexikanische Registrierungswut verlangt und 2. verkündete der Bankangestellte völlig willkürlich, dass man auf den Pass nur 480 US-$ eintauschen dürfe.

Die Akzeptanz von Kreditkarten ist (nicht überraschend) deutlich größer als in Deutschland. Allerdings muss man auch bei vergleichbar geringen Beträgen (um 50 €) damit rechnen, dass immer mal der Pass/Ausweis verlangt werden, wenn man bezahlt.


Navigationssystem

Gerade im Moloch D. F. ist ein Navi sehr hilfreich. Da die Navis in Mexiko relativ teuer sind, empfiehlt sich der Kauf in Deutschland. Man sollte aber ein Gerät der Marke "Garmin" nehmen, denn nur Garmin bietet Nachrüstkarten für Mexiko an.
Selbst wenn sich die Verkehrrealitäten vereinzelt anders präsentieren als von der Dame im Navi vorhergesagt, ist das kein Problem: Die Neuberechnung der Route erfolgt sekundenschnell (ich habe ein Garmin nüvi 350) und man wird immer wieder auf den richtigen Weg gelotst. Nur gegen die ständigen Staus hat auch Garmin kein Rezept...


Preise

Lebensmittel sind in der Regel billiger als in Dt., als extremes Beispiel nenne ich die alkoholfreien Getränken: So kostet die 2-l-Flasche Fanta/Sprite knapp 9 Peso (ca. 0,60 €). Einige Sachen sind aber ebenso teuer (Milch) oder gar deutlich teurer (Käse).

Die Autopreise spielen sowieso in einer anderen Liga als in Europa. Die Hälfte bis zwei Drittel des deutschen Preises ist nicht ungewöhnlich. Nur ganz wenige europäische Marken haben annähernd gleiche Preise (z. B. Landrover). Die Japaner und US-Autos sind im Preis-Leistungsverhältnis sehr attraktiv. Kleinere SUV in Vollausstattung, die in Deutschland deutlich jenseits der 30.000 € liegen, kosten in Mexiko umgerechnet um die 15-20.000 Euro. Und wer die genannten 30 T€ ausgeben will, bekommt dafür einen dicken SUV mit V8.
Das die Kisten dann locker 20 Liter Benzin auf 100 km konsumieren, lässt sich angesichts der mexikanischen Benzinpreise (Premium: 0,60 €/l) verschmerzen. Nur die Ökofreaks werden da jammern.

Klar über vergleichbarem deutschen Niveau liegen die Mieten für Häuser und Appartements in netten Wohngegenden. Allerdings sind auch die Wohnflächen etwas mehr, als der Durchschnittsdeutsche kennt: Eine Wohnung mit 200 oder ein Haus mit 300 m² sind nicht ungewöhnlich.
Teilweise sind auch die Preise für Markenklamotten und für Möbel recht heftig. Heimelektronik liegt ungefähr auf deutschem Preisniveau.


Stau

Der Grundzustand des Straßenverkehrs in Mexico D. F. und Umgebung. Angesichts der Tatsache, dass sich in dem Ballungsraum (ca. 0,1% des Territoriums) rund 60% aller mexikanischen Verkehrsmittel tummeln, ist das auch kein Wunder. Wenn kein Stau ist, hat man entweder Riesenglück oder es ist Sonntagvormittag. Von Stau sollte man in D. F. erst sprechen, wenn die effektive Geschwindigkeit unter 5 km/h sinkt, ansonsten rollte es ja noch. ;-)


Termine

Generell gilt in Mexiko, dass Termine nicht eingehalten werden. Das ist einerseits nervenaufreibend, wenn man sich auf zeitliche Angaben und Zusagen (siehe Telefonanschluß) verlässt. Andererseits ist es auch angenehm, dass man sich bei Verspätungen nicht den Ärger anderer zuzieht.


Wetter

In Mexiko scheint immer die Sonne, es ist warm/heiß... Diese (europäischen) Klischeevorstellungen gelten vielleicht für die Küstenregionen an der Karibik, in der Hauptstadt jedoch gelten in einer Höhenlage von 2300 bis fast 3000 Metern über dem Meeresspiegel andere Wetterregeln.
Als wir Anfang August in D. F. eintrafen, hatte die Regenzeit begonnen und man konnte in den ersten Wochen fast die Uhr danach stellen, dass es nach Sonnenschein tagsüber gegen 17 Uhr regnen bzw. gewittern würde. Die Niederschläge sind überhaupt nicht mit unseren herkömmlichen Vorstellungen zu messen, es stürzen in kürzester Zeit Unmengen von Wasser vom Himmel, sorgen für Stromausfälle und überschwemmte Straßen. Die Regenzeit dauert bis Anfang Oktober, aber auch noch Mitte Oktober gibt es nach einigen schönen Tagen immer wieder Tage, an denen sich die Sonnen hinter den Wolken versteckt und Regen für eine feuchte Kühle sorgt, die in jede Ritze kriecht.
Die Monate November bis Januar sind von Temperaturgegensätzen dominiert: Sobald die Sonne scheint, wird es so kuschlig warm, dass man sich regelmäßig durch einen Blick auf den Kalender daran erinnern muss, dass kein Frühsommer ist. Im Schatten oder nach Sonnenuntergang jedoch wird es blitzschnell kalt und Morgentemperaturen knapp überm Gefrierpunkt sind keine Seltenheit. In dieser Zeit bedauert man aufrichtig, dass die Wohnungen keine richtige Heizung haben und das Wort "Wärmeisolation" unbekannt zu sein scheint.
Ab dem Februar geht es mit den Temperaturen steil bergauf und so kann man bald die unter den letzten Schneeschauern stöhnenden Mitteleuropäer mit dem mexikanischen Wetterbericht ärgern, denn 25 bis 30 °C sind Normalität.

(Fortsetzung folgt)

 

 

 


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